Ein Jahr COVID-19

 

Auszug aus dem Vorwort zum 3. Manuskript

 

Angesichts der Informationsflut zu COVID-19 stellt sich die Frage, ob es überhaupt ein 3. Manuskript braucht. Die beiden ersten Manuskripte vom 7. April und 20. April 2020 sind leicht zu verfassen gewesen, da sich das Wissen über COVID-19 vor einem Jahr noch in Grenzen hielt.

Das hat sich – was die Wissenschaft betrifft – geändert. Inzwischen gibt es über 90’000 Publikationen zu COVID-19. Auch wenn nicht alle Publikationen «peer-reviewed» und einige (90 Publikationen = 0.1%) auch offiziell zurückgezogen worden sind, erstaunen Tempo und Verlässlichkeit: ich kann mich nicht erinnern, dass die globale Wissenschaft jemals ein so schwieriges Thema in so kurzer Zeit so umfassend bis ins Detail aufgearbeitet hat. Dieses Statement gilt auch dann, wenn man sich der immer noch bestehenden, grossen Wissenslücken bewusst ist. So bieten etwa der Zytokinsturm – eine COVID-19 induzierte, überschiessende und selbstzerstörerische Immunantwort – und dessen Beherrschung nach wie vor ein undurchsichtiges Wirrwarr unzähliger biologisch aktiver Stoffe und man ist weit davon entfernt, die Anzahl und Funktionsweise der einzelnen Stoffe, geschweige denn ihr Zusammenspiel zu verstehen. Das aktuelle Wissen in einem 3. Manuskript verständlich zu machen, ist eine Herausforderung, die kaum zu meistern ist.

Der Entscheid, sich ans Pult zu setzen, wurde durch eine Meldung auf Twitter erleichtert: «…Forscher:innen in der CH scheinen verstummt zu sein. Die bürgerlichen Einschüchterungsversuche scheinen zu wirken. Die Taskforce ist kaum mehr präsent. Auch Intensivmediziner und Chefärzte im Vergleich zu D und Ö sind still» (https://twitter.com/MarcBrup/status/1378314633107406857). Download vollständiges Manuskript